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"Sei es mein einziges Glück, Dich zu berühren, Natur."  (Goethe)


Naturbezug

Die Beziehung zur Natur zu vertiefen, ist das zentrale Anliegen naturgestützter Therapieformen. Pflanzen, Tiere, Mineralien und auch der Kosmos gehören genau so zu unserer natürlichen Umwelt wie andere Menschen.

Die Natur ist für uns eine Lebensgrundlage, wir entnehmen ihr unsere Nahrungsmittel, den lebensnotwendigen Sauerstoff, bauen Häuser und Autobahnen in ihr, vergnügen uns und regenerieren gerne mit ihr, lassen uns durch sie bei Krankheiten heilen. Doch nehmen wir die Natur und unsere Umgebung bewusst wahr? Wissen wir, welche Kräfte in der Natur wirken, diese gestalten und aufrechterhalten? Wie können wir uns mit den Zusammenhängen zwischen sichtbaren und unsichtbaren Kräften in der Natur beschäftigen? Wie können wir uns den Kräften der Natur annähern?

Das PferdDiese Beschäftigung mit der Natur - auch in Form künstlerischer Darstellungen (z.B. Foto von Karl Blossfeldt, das den Hintergrund dieser Website und mein Logo bildet) - bietet ein weites Lernfeld und kann uns selbst und der  Umwelt zu Gute kommen. Weitere Infos finden Sie auch beim Thema Naturheilmittel Naturheilmittel oder Naturbegegnung. Beziehungsaufnahme zur Natur erfordert Aufmerksamkeit und am besten auch ein besonderes Interesse für tiefere, naturwissenschaftlich nicht messbare Zusammenhänge. Blickt man mit klaren, forschenden Gedanken und Fragestellungen auf die Natur, so können sich ganz neue Ergebnisse eröffnen. Der Natur auf diese Weise näher zu kommen, kann Innerlichkeit, tiefere Gefühle wie Freude, Achtung, Ehrfurcht und anhaltende neue Kräfte erwecken. Dieser umweltbezogene Ansatz kann die seelische Entwicklung sehr tiefgreifend förden.

Artikel mit Betrachtungsübung von K. Löwenstein und Dr. H. Moorkamp "Praxis Wissen Psychosozial 4/2012"

Weitere Veröffentlichungen von mir zu diesem Thema unter Downloads

"Wachsen und Vergehen"

“Der Anfang muß damit gemacht werden, die Aufmerksamkeit der Seele auf gewisse Vorgänge in der uns umgebenden Welt zu lenken. Solche Vorgänge sind das sprießende, wachsende und gedeihende Leben einerseits, und alle Erscheinungen, die mit Verblühen, Verwelken, Absterben zusammenhängen, anderseits. Überall, wohin der Mensch die Augen wendet, sind solche Vorgänge gleichzeitig vorhanden. Und überall rufen sie naturgemäß auch in dem Menschen Gefühle und Gedanken hervor. Aber nicht genug gibt sich, unter gewöhnlichen Verhältnissen, der Mensch diesen Gefühlen und Gedanken hin. Dazu eilt er viel zu rasch von einem Eindruck zum anderen. Es handelt sich darum, daß er intensiv die Aufmerksamkeit ganz bewußt auf diese Tatsachen lenke. Er muß, wo er Blühen und Gedeihen einer ganz bestimmten Art wahrnimmt, alles andere aus seiner Seele verbannen und sich kurze Zeit ganz allein diesem einen Eindrucke überlassen. Er wird sich bald überzeugen, daß ein Gefühl, das in einem solchen Falle durch seine Seele früher nur durchgehuscht ist, anschwillt, daß es eine kräftige und energische Form annimmt. Diese Gefühlsform muß er dann ruhig in sich nachklingen lassen. Er muß dabei ganz still in seinem Innern werden. Er muß sich abschließen von der übrigen Außenwelt und ganz allein dem folgen, was seine Seele zu der Tatsache des Blühens und Gedeihens sagt.

Dabei soll man nur ja nicht glauben, daß man weit kommt, wenn man seine Sinne etwa stumpf macht gegen die Welt. Erst schaue man so lebhaft, so genau, als es nur irgend möglich ist, die Dinge an. Dann erst gebe man sich dem in der Seele auflebenden Gefühle, dem aufsteigenden Gedanken hin. Worauf es ankommt, ist, daß man auf Beides, im völligen inneren Gleichgewicht, die Aufmerksamkeit richte. Findet man die nötige Ruhe und gibt man sich dem hin, was in der Seele auflebt, dann wird man, nach entsprechender Zeit, das Folgende erleben. Man wird neue Arten von Gefühlen und Gedanken in seinem Innern aufsteigen sehen, die man vorher nicht gekannt hat. Je öfter man in einer solchen Weise die Aufmerksamkeit auf etwas Wachsendes, Blühendes und Gedeihendes und damit abwechselnd auf etwas Welkendes, Absterbendes lenkt, desto lebhafter werden diese Gefühle werden. Und aus den Gefühlen und Gedanken, die so entstehen, bauen sich die Hellseherorgane ebenso auf, wie sich durch Naturkräfte aus belebtem Stoffe Augen und Ohren des physischen Körpers aufbauen. Eine ganz bestimmte Gefühlsform knüpft sich an das Wachsen und Werden; eine andere ganz bestimmte an das Verwelken und Absterben. Aber nur dann, wenn die Pflege dieser Gefühle auf die beschriebene Art angestrebt wird. Es ist möglich, annähernd richtig zu beschreiben, wie diese Gefühle sind. Eine vollständige Vorstellung kann sich davon jeder selbst verschaffen, indem er diese inneren Erlebnisse durchmacht. Wer oft die Aufmerksamkeit auf den Vorgang des Werdens, des Gedeihens, des Blühens gelenkt hat, der wird etwas fühlen, was der Empfindung bei einem Sonnenaufgang entfernt ähnlich ist. Und aus dem Vorgang des Welkens, Absterbens wird sich ihm ein Erlebnis ergeben, das in ebensolcher Art mit dem langsamen Aufsteigen des Mondes im Gesichtskreis zu vergleichen ist. Diese beiden Gefühle sind zwei Kräfte, die bei gehöriger Pflege, bei immer lebhafter werdender Ausbildung zu den bedeutsamsten geistigen Wirkungen führen. Wer sich immer wieder und wieder planmäßig, mit Vorsatz, solchen Gefühlen überläßt, dem eröffnet sich eine neue Welt. Die Seelenwelt, der sogenannte astrale Plan, beginnt vor ihm aufzudämmern. Wachsen und Vergehen bleiben für ihn nicht mehr Tatsachen, die ihm solch unbestimmte Eindrücke machen wie vorher. Sie formen sich vielmehr zu geistigen Linien und Figuren, von denen er vorher nichts ahnte. Und diese Linien und Figuren haben für die verschiedenen Erscheinungen auch verschiedene Gestalten. Eine blühende Blume zaubert vor seine Seele eine ganz bestimmte Linie, ebenso ein im Wachsen begriffenes Tier oder ein im Absterben befindlicher Baum. Die Seelenwelt (der astrale Plan) breitet sich langsam vor ihm aus. Nichts Willkürliches liegt in diesen Linien und Figuren.” (Auszug aus einer Anleitung zur Empfindungsschulung der Seele von Dr. Rudolf Steiner in: "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?")

vgl. auch noch folgende weitere Übungsanleitungen zur Erkenntnis der Lotuspflanze sowie der Roten Kastanie.r

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