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"Der Sinn des Yoga ist Ausgeglichenheit."  (Bhagavadgita)


Yoga

Halbmond Weg zur Erde und zum KosmosHier der aktuelle Yoga-Kursplan. Die Workshops und wöchentlichen Kurse sind mindestens bis zum Jahr 2024 von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifiziert. Für Versicherte der gesetzlichen Krankenkassenbesteht die Möglichkeit eine Bezuschussung zu beantragen.

Schauen Sie sich gerne einige Yogafotos an, die ich mit dem Gedanken der Verbindung zwischen Menschen, Erde, Himmel und Natur ausgeführt habe: Andreaskreuz, Baum, Boot, Entspannungslage, Erde, Fisch, Fisch im Lotus, Gedrehtes Dreieck, Gedrehte Kopf-Kniestellung, Halbmond, Kamel - Beginn, Kamel, Kobra, Kopf-Knie-Stellung, Liegendes Dreieck, Lotussitz, Pferd, Pflug, Schulterstand, Seitliche Waage, Stehender Halbmond - Beginn, Stehender Halbmond, Stehende Kopf-Kniestellung, Taube - Sitz, Yoga-Mudra.

Yoga basiert auf einer Jahrtausende alten Praxis und bedeutet Verbindung. Mit Yoga istursprünglich das Streben gemeint, Freiheit in der Seele zu entwickeln und die geistige Welt als Wurzel des irdischen Daseins zu erkennen. Yoga gilt traditionell als ein individueller Weg der Selbstmeisterschaft und der Vervollkommnung des Charakters. Dazu gehören Bemühungen um Erkenntnisbildung (jnana), um Hingabefähigkeit (bhakti) und um uneigennütziges Handeln (karma). Yoga ging früher mit extrem abgeschiedenem, asktetischem Leben und der Lebensgemeinschaft mit einem Guru einher. Zudem betrieben einige Yogis fakirhafte Kasteiungen des Körpers oder beschäftigeten sich vorwiegend mit dem Energiefluß (kundalini). Mittlerweile bedarf es einiger Erneuerungen im Umgehen mit den alten Menschenbildern, Techniken und Zielen.

Im letzten Jahrhundert arbeiteten international bekannte Lehrer für eine spirituelle Erneuerung der Jahrtausende alten Yogawege: Vom Indien aus waren es vor allem Swami Sivananda, Sri Aurobindo, O.M. Aivanhov, Bede Griffith, Sathya Sai Baba. In Europa entwickelten zuerst Dr. Rudolf Steiner und O.A. Isbert neue, auf die westliche Kultur und  Bewusstseinsverfassung abgestimmte integrative Yoga-Ansätze.

Das Wort Yoga wird im Allgemeinen von der Sanskritwurzel yuj abgeleitet. Für diesen Begriff gibt es vielfältige, zum Teil widersprüchliche Übersetzungen. Allein in einem Sanskritlehrbuch von 1884 sind es 65 Bedeutungen, von denen B. Sacharow (1959, Kriya-Yoga) einige wenige herausgreift: "Anschirren, Gespann, Ausführung, Mittel, Verbindung, Anspannung der Kräfte, feste Richtung der Erkenntnis auf einen Punkt, die zur Kunstfertigkeit erhobene Kontemplation, ein bestimmtes philosophisches System." Diese Auslegungen unterscheiden sich von dem ebenfalls häufig verwendeten Wort "Joch", mit Yoga ist nicht eine Unterjochung gemeint.

H. Wieland definiert in seinem Buch "Spektrum des Yoga" jede Art von Unternehmung, die sich ein Ziel setze, als Yoga. Hier bei uns sind verschiedene Formen der Körperhaltungen des Hatha-Yoga, Atemübungen sowie unterschiedliche Meditationstechniken bekannt geworden. Im Idealfall soll der Yogaübende etwas von dem, was er beim Yoga erfährt, auch im äußeren Leben manifestieren (Huchzermeyer: Yoga–Wörterbuch).

Einer der ersten Yogalehrer in den 30er bis 50er Jahren in Deutschland war B. Sacharow. Zunächst war er Tänzer, dann Schüler des indischen Yoga-Meisters Swami Sivananda. Für ihn lag der Sinn des Yoga weder in der Unterdrückung noch in der Nicht-Existenz des Denkens. Sacharow zitiert eine der ältesten spirituellen Schriften der Welt, die Katha-Upanisad: "Erkenne Dein Selbst als den Besitzer des Wagens, deinen Körper als den Wagen, den Verstand als Wagenlenker, das Denkprinzip als Zügel". Der Wagenlenker habe demnach weder die Zügel (das Denken) schießen zu lassen, noch die Rosse (Sinnesorgane, Körper) komplett zurückzuhalten bzw. zu unterjochen. Sinn des Yoga sei es gemäß dieser traditionellen Deutung, die Oberfläche des Bewußtseins zu glätten, damit sich dort die ganze Landschaft des Weltalls widerspiegeln könne und auch der Blick bis auf den Grund der Seele frei werde.

Einer der Yoga-Pioniere in Deutschland, Dr. phil. Otto-Albrecht Isbert (1901-1986) untersuchte die alten Yoga-Begriffe und die traditinonelle Yoga-Praxis aus seiner anthroposophisch geprägten Perspektive und kam zu dem Schluss, dass das Denken nicht abgeschafft und auch nicht gezügelt werden sollte, sondern in seiner schöpferischen Fähigkeit gefördert werden sollte (Veröffentlichungen u.a.: "Yoga -Arbeit am Selbst", "Konzentration und schöpferisches Denken"). Er gründete 1962 das „Deutsche Yoga-Institut für Forschung, Lehre und Praxis e.V.“ (DYI) und legte gleichzeitig Grundsteine für die Bildung des heute größten Verbands der Yogalehrenden Deutschlands (BDY) mit. Mit seinem Anliegen, das schöpferische Denken im Yoga zu fördern, ist er leiderzu sehr in Vergessenheit geraten.

Baum Betonung der Verbindung von oben und untenLaut dem  vor 1600 Jahren lebenden indischen Gelehrten Patanjali ist die Meditation über eine unendliche Leere ebenso möglich wie die Meditation über Objekte oder verschiedene Aspekte des Göttlichen wie Schönheit, Wahrheit oder über die vielen Namen, mit denen (indische) Götter oder Göttinnen bezeichnet werden. Patanjali beschrieb Yoga als einen 8-gliedrigen Pfad: 1. moralische, innere Prinzipien (yama) wie Gewaltlosigkeit, Aufrichtigkeit, Nicht-Stehlen, Begierdelosigkeit, Keuschheit. 2. Bestimmte äußere Lebensregeln (niyama) u.a. Studium der heiligen Schriften, Hingabe an den Herrn des Yoga. 3. Asana (Körperstellungen), wobei dies nur mit wenigen Worten erwähnt werden, 4. Pranayama (Atembeherrschung), 5. Pratyahara (Zurückziehen der Sinne von der Außenwelt), 6. Dharana (Konzentration), 7. Dhyana (Meditation). Anschließend sei in Stufe 8. Samadhi reine Kontemplation, Einheitserfahrung möglich (vgl. Prem Prakash).

In der Bhagavad Gita, eine der zentralen Schriften des Yoga und des Hinduismus – hier in einer Übersetzung von Sri Aurobindo zitiert – wird das Thema Meditation folgendermaßen ausgeführt: „Der Yogin soll ständig das Einswerden mit dem Selbst üben (so dass dies zu seinem normalen Bewusstsein wird), indem er abgesondert und allein sitzt, alles Verlangen und jeden Gedanken an Besitz aus seinem Mental verbannt und in seinem ganzen Wesen und Bewusstsein selbstbeherrscht ist. An einem sauberen Ort soll er seinen festen Sitz errichten, der weder zu hoch noch zu niedrig ist, mit einem Tuch bedeckt, einem Rehfell und mit heiligem Gras; dort soll er sitzen in Konzentration seines Mentals und in voller Beherrschung der Wirkweisen des mentalen Bewusstseins und der Sinne. So soll er zur Läuterung seiner selbst den Yoga üben". Am Ende der Passage wird der Meditierende angewiesen, seine mentalen Kräfte konzentriert auf Krishna zu richten und so den Frieden zu erlangen, der in Ihm begründet ist und in Nirvana, Befreiung, gipfelt (vgl. Kapitel 6.10-15).

Wie streng, geheim und asketisch der Yoga früher in Indien praktiziert wurde, geht aus der Leuchte des Hathayoga, Svatmarama´s Hathayogapradipika, hervor. Diese ist 1893 in deutscher Übersetzung und nur wenige Jahre vorher in Indien erstmals erschienen. Dieses Zitat soll deutlich machen, wie wenig praktikabel diese Art des Yoga in usnerer Zeit wäre: „Von dem Yogin, der nach Vollendung strebet, muss die Kenntnis des Hathayoga vollends geheim gehalten werden; geheimgehalten ist sie wirksam, kundgegeben aber ist sie wirkungslos. In einem wohlregierten, rechtschaffenen Lande, an einem ruhigen, mit Lebensmitteln wohl versehenen Ort, in einer einsamen Zelle, die auf eine Entfernung von einer Bogenlänge von Felsen, Feuer und Wasser abliegt, soll der Hathayogin wohnen. Die Zelle sei mit einer kleinen Türe versehen, aber ohne Fenster, Vertiefung oder sonstige Öffnungen; sie sei weder zu hoch, noch zu tief, noch zu lang; sie sei vorschriftsgemäß mit Kuhmist bestrichen und frei von jeglichem Ungeziefer. Außen sei sie durch Laube, Altar und Brunnen verschönt und von einer Mauer umgeben; so wird von den vollendeten, welche den Hathayoga üben, das Aussehen einer Yogazelle geschildert. In einer solchen Zelle wohnend, allem Denken entsagend möge er auf die vom Lehrer gezeigte Weise den Yoga üben. Übermässiges Essen, Anstrengung, Geschwätzigkeit, Beobachtung von unnötigen Gelübden, Umgang mit Menschen, Unbeständigkeit, durch diese sechs wird der Yoga vereitelt. Ausdauer, Mut, Entschlossenheit, Erkenntnis des Wahren, Glaube, Vermeidung des Umgangs mit Menschen. Diese sechs verhelfen zum Gelingen des Yoga.“

Aus diesen Passagen geht deutlich hervor, dass heute ein zeitgemäßes und in den Alltag integrierbares Verständnis und Praktizieren von Yoga notwendig ist. Mehr dazu unter moderner Yogaansatz und unter Seminarangebote. Meine Fachartikel zu praktischen, philosophischen und heiltherapeutischen Yogatthemen in verschiedenen Fachzeitschriften finden Sie unter Downloads.

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