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"Eine Gemütsregung, die ein Leiden ist, hört auf, ein Leiden zu sein,
sobald wir uns von ihr eine klare Vorstellung bilden."  (Spinoza)


Sucht

Eine psychische Fehlhaltung auf der Basis einer geschwächten Persönlichkeitsstruktur ist laut Schulmedizin die Voraussetzung für Abhängigkeit und Sucht.

Artikel von Dr. H. Moorkamp aus "Wohlfühlen & Gesund Leben" zum Thema "Aktiv gegen Süchte"

Artikel von Dr. H. Moorkamp aus "Wohlfühlen & Gesund Leben" zum Thema "Was tun, wenn der Druck zu groß wird?"

Es werden verschiedene Stufen des Suchtmittelgebrauchs unterschieden:

  1. Missbrauch
  2. Gewöhnung / Toleranz
  3. Psychische Abhängigkeit
  4. Physische Abhängigkeit

Häufig sind es anhaltende Konflikte, Gefühle von Versagen,Stress, Einsamkeit und Sinnentleerung des Lebens, die durch das Suchtmittel kompensiert werden sollen. Durch das Suchtverhalten wird aber lediglich ein kurzzeitiges Gefühl der Betäubung oder Gehobenheit erzeugt, natürlich ohne dass Probleme gelöst werden. Im Nachhinein kann der vorherige Zustand noch weniger erträglich sein. So entsteht ein körperlicher und intrapsychischer Teufelskreis aus unbezwingbarem Verlangen nach den Suchtmitteln und immer größerer Abhängigkeit. Dabei wird eine selbstzerstörerische Komponente deutlich. Man unterscheidet zwischen nichtstoffgebundener und stoffgebundener Abhängigkeit.

Jedes menschliche Verhalten kann zur Abhängigkeit führen, z. B. exzessives Arbeiten, Sport, Sexualität, Computer, Glücksspiele. Bei Medikamenten- und Drogensucht tritt die schädigende Wirkung des Suchtmittels (Alkohol, Morphine, Cocain, Cannabis, Amphetamine, Barbiturate, Halluzinogene, Khat) hinzu. Bewusstseinslage und Erlebnisfähigkeit werden durch die Suchtmittel verändert.

Alkoholismus wird häufig nicht früh genug erkannt. Frühsymptome des Alkoholismus sind: reduzierter Allgemeinzustand, Magen- und Darmbeschwerden, Schlafstörungen, später auch Vergesslichkeit, Potenzstörungen, Tremor, Wadenkrämpfe, Muskelzucken. Alkoholschäden betreffen praktisch alle Organsysteme. Auf psychischem Gebiet zeigen sich die Folgen eines chronischen Alkoholismus in der alkoholischen Persönlichkeitsveränderung: Stimmungslabilität, Rücksichtslosigkeit, Egoismus.

Die Sucht-Therapie besteht aus mehreren Phasen:

  1. Kontaktphase: Motivation für einen Therapiebeginn
  2. Entgiftungsphase: Entzug - meist im Krankenhaus, evtl. sogar für kurze Zeit in einer geschlossenen Station. Je nach Stärke der Abhängigkeit auch ambulant bei ÄrztInnen möglich.
  3. Entwöhnungsphase: Unabhängigkeit. Hier haben sich langandauernde, stationäre Angebote oder ambulante Langzeittherapien bewährt
  4. Nachsorgephase: Rehabilitation und Rückfallprophylaxe. Häufige Ursachen für Rückfälle sind unverändert gebliebene Lebensprobleme

 

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