Zwänge
Ein Zwang äußert sich darin, bestimmte Dinge immer wieder in der gleichen Weise zu wiederholen, obwohl keine äußere Notwendigkeit dazu besteht. Persönliche Marotten, stereotype Gewohnheiten und Rituale, Ordnungsliebe, Pingeligkeit, aufdringliche Gedanken, Ideen, Vorstellungen und Impulse kennen viele Menschen. Diese Verhaltens- und Denkweisen bieten dem Gesunden manchmal eine Art Strukturierung oder Kompensation im Leben, beeinträchtigen aber meist nicht seine Lebensqualität.
Der Zwangskranke ist hingegen gewinnt keine Stabilität aus seinem Handeln, Fühlen und Denken. Vielmehr fühlt er sich permanent unsicher oder gequält und erlebt oft, dass seine Zwangssymptome intensiver werden und sich ausbreiten. Der Zwangskranke ist sehr sensibel. Eine Distanzierung von Zwängen ist ihm schwer möglich, obwohl der übertriebene Charakter des Verhaltens und der Gedanken dem Kranken sehr wohl bewusst ist. Patienten mit Zwängen zeigen nicht die typische Angst, wie sie bei Angststörungen auftritt, sondern die Ängste lassen sich eher als diffuses Unbehagen, ständige Unruhe, Anspannung, übertriebenen Neigung zu Ärger und Gereiztheit - insgesamt der Unfähigketi loszulassen - beschreiben.
Häufig sind Waschzwänge, Kontrollzwänge, Ordnungszwänge, Sammel- und Hortzwänge, Wiederholungszwänge, zwanghaftes Grübeln, zwanghafte Langsamkeit.
Eine Zwangsstörung besteht aus mehreren aufeinander folgenden Komponenten:
- Am Anfang stehen meist unbewußte externe Auslöser,
- dann kommen aufdringliche Denkweisen auf.
- Diese werden überbewertet,
- und lösen negative Gefühle (z.B. Aggressoinen) aus.
- Nicht auszuhalten Denk- und Fühlweisen werden durch Zwangsrituale neutralisiert oder vermieden/überdeckt.
Zwangsgestörte drehen sich um spezifische, sich wiederholende eingeschränkte Gefühle wie:
- Verantwortung,
- Schuld,
- Gewissensbisse,
- Unsicherheit und Zweifel,
- nicht akzeptierte Impulse aggressiver, sexueller oder blasphemischer Art,
- zukunftsgerichtete Befürchtungen, Sorgen und Ängste.